Ausstrahlung der Gewinnerfilme des Bettermakers-Filmfestivals 2022 auf TIDE.tv
Am 20. Mai um 19 Uhr sind sechs Kurzfilme, die beim vergangenen Bettermakers-Filmfestival teilnahmen, bei TIDE.tv zu sehen. Die Filme belegten die jeweils drei ersten Plätze in den Kategorien 13 – 17 Jahre und 18 – 25 Jahre. Die Filmemacher:innen wurden mit einer Gewinnsumme von insgesamt 2.000€ ausgezeichnet. Thema des Filmwettbewerbs war FAKE – Was ist noch echt?. Dieses wurde von den kreativen jungen Menschen auf vielfältige Weise verstanden und in Form eines max. 8 Minuten langen Films umgesetzt. Alle Filme sind auch auf der bettermakers Homepage zu sehen.
Die Siegerfilme
Altersgruppe 13-17 Jahre
Rebecca Lembcke – Pretend
Während sie ein Foto mit mir machen, lachen sie noch total fake, aber wenn sie das Foto haben, ist das Lachen sofort weg. “Es ist wichtiger, auf den Fotos einer Party gut gelaunt zu sein, als auf der Party in echt.” “Viele achten mehr darauf, Fotos mit den beliebten Leuten zu machen als mit ihren eigenen Freunden.” Mit diesem Video wollen wir zum Nachdenken anregen: Man sollte nichts darstellen müssen, um beliebt zu sein. Keiner sollte allein bleiben müssen. Jede*r ist gleich viel wert, völlig unabhängig von ihren Posts. Das wirkliche Erleben ist wichtiger als der Post dazu. Wir finden, der Fokus auf das online-Leben ist ein Teufelskreis, es führt zu noch mehr Fake-Life. Wenn wir nicht aufpassen, ist irgendwann gar nichts mehr echt – so wie wir es im Video darstellen: In unserem Video wurde ALLES extra aufgebaut, ALLES war inszeniert, ALLES wurde gespielt! Das Einzige was nicht fake war, war die Einsamkeit der Hauptdarstellerin – in deren Haut wir alle stecken können.
Linda Theiner – I woke up like this
Auf den ersten Blick erscheint der Titel „I woke up like this“ vielleicht etwas fehl am Platz. Auf den zweiten hingegen, recht einleuchtend. Denn wir wurden von einem Trend auf Social Media inspiriert, namens „I woke up like this“, bei dem Influencer ihr morgendliches Aussehen so verfälschen, dass sie wie aus einer Modezeitschrift wirken. Jedoch weiß jeder von uns, dass niemand nach dem Aufstehen so makellos aussieht. Von der Verzerrung von Schönheitsidealen durch Social Media und den geschichtlichen Werdegang von Schönheitsvorstellungen handelt auch unser Kurzfilm, begleitet von einem selbstverfassten Gedicht.
Sara Feldmann – The „political Truth“
Ein Redner/Politiker wird wegen eines neuen Gesetzes durch ein Wahrheitsmikrofon gezwungen immer die Wahrheit zu sagen. Hiermit werden seine Lügen und Ungenauigkeiten aufgedeckt. Die Auswirkungen spiegeln sich in den Gesichtern der Zuhörer wider und zeigen, dass ein solches Gesetz auch in der Realität dringend benötigt wird.
Altersgruppe 18-25 Jahre
Anne Einecke – Simception
Seit dem Beginn der Pandemie zog sich Simone gezwungenermaßen in ihre Wohnung zurück und lebt nun ihr einst buntes Leben durch ein Computerspiel namens „Die Sims“. Noch ahnt sie nicht, dass sie Teil von etwas Größerem ist und die digitale Welt die Oberhand über die Realität gewinnt
Leon Meyburg – Sunken
Nachts erlebt eine junge Frau mehrere seltsame Vorfälle, die sie dazu bringen, an ihrer tragischen Vergangenheit festzuhalten.
Jonas Happ – Reality Relativity
Der Film Reality Relativity greift das Thema Fake auf und dreht es auf Links. Statt zu Fragen, was “Falsch” bedeutet, stellt der Film die gesamte Realität in Frage. Was ist Real? Was können wir glauben? Was macht etwas real? Gibt es mehrere Realitäten und Wahrheiten? Macht es einen Unterschied, wie real wir Dinge sehen, wenn wir mehr oder weniger über sie zu wissen glauben? Der Film spielt dabei durchgehend mit selbst kreierten Realitäten. Das Setting ändert sich ständig, auch wenn es erst beim zweiten Anschauen auffällt. Das heißt wir stellen dauerhaft die Szenerie um. Mal steht der Stuhl vorne, mal die Pflanze. Mal ist etwas auf dem Tisch, mal nicht. Ebenso spielt die Kamera eine zentrale Rolle im Film. Genau genommen drei Kameras, die zeitgleich das Geschehen Filmen, jeweils aus einer Eigenen Perspektive als Abbild der Wahrheit. Zum einen die Hauptkamera: ein iPhone 12 Pro mit Gimbal, welches als Handheld oder Stativ die meisten Szenen filmt. Zusätzlich nutzen wir die Raumkamera, welche für Zoom Übertragungen aus dem Raum gedacht ist und streamen ihr Bild live an einen Laptop. Die Kamera des Laptops bildet die letzte Realität. Somit filmen wir aus erster Hand, mit dem iPhone, wir filmen über die Zoom Kameras und zeichnen deren Aufnahmen auf und filmen live Video vom Bildschirm ab. Ist das dann noch eine Realitätsgetreue Darstellung, oder ist das bereits Fake? Um die verschiedenen Realitäten noch weiter zu verdeutlichen, bauen wir in den Film einige Snippets aus 3D Räumen ein. Mit zunehmenden Anwendungsfällen von VR und AR treten diese immer weiter in den Vordergrund.