Innovationsgrad
Projektidee und Konzeption sind wegweisend im speziellen Wirkungsumfeld.
Für herausragendes Engagement im Bereich der Einhaltung, des Schutzes und der Förderung der Menschenrechte als Basis für Freiheit, Gleichheit und friedliches Zusammenleben, vergibt die gemeinützige Hamburger Initative für Menschenrechte seit 2016 jedes Jahr den HIM-Preis an Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen.
Weitere Informationen zu den HIM Preisen 2023, 2022, 2021 sowie 2018 und 2019 finden Sie auf dieser Seite im Verlauf und unter diesem Link. Die Informationen zu den Preisen aus den Jahren 2016 und 2017 finden Sie im Archiv.
Der Preis wird grundsätzlich einmal im Jahr verliehen und ist dotiert mit 10.000 € bis 15.000€. Diese Summe kann auf bis zu drei Preisträger verteilt werden.
Die jährliche Verleihung findet vor geladenen Hamburger Bürgern und Vertretern aus der Wirtschaft, Kultur und der Zivilgesellschaft statt.
Mit dem Preis sollen vorzugsweise freie, zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen sowie gemeinnützige Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) ausgezeichnet und unterstützt werden.
Projektidee und Konzeption sind wegweisend im speziellen Wirkungsumfeld.
Eine menschenrechts- oder bürgerrechtsrelevante Wirkung ist bereits erkennbar oder potentiell
wahrscheinlich.
Das Projekt stärkt die Zivilgesellschaft, indem es Brücken zu ähnlichen oder ergänzenden Vorhaben bildet.
Das Projekt kann potentiell Vorbild für ähnliche Initiativen sein und durch mediale Verbreitung, Nachahmung und Kooperation eine größere Wirkung erzeugen.
Die Preisträgerorganisation soll Mindeststandards an Struktur, Transparenz (wie z. B Ansprechpartner, Website), finanzielle Solidität, Nachprüfbarkeit und Nachhaltigkeit erfüllen. HIM hält mit den Preisträgern Kontakt.
Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. HIM benennt die Kandidaten nach Beratung durch Experten, die ausgewiesene Kenner der Projektlandschaft eines von HIM jeweils jährlich vorgegebenen Bereiches aus dem Themenkreis der Menschenrechte sind.
Mut? Los! Aufbruch in Krisenzeiten – Unter diesem Motto stand die diesjährige Preisverleihung des HIM-Preises für Menschenrechte am 29. Januar 2024 in der Bucerius Law School. Vor über 200 Gästen wurde Aid Pioneers ausgezeichnet, eine junge NGO, die mit Mut und großem Engagement internationale Hilfe leistet. Mehr Informationen und Bilder zu dem Abend finden Sie unter HIM-Preis und eine Zusammenfassung des Abends lesen Sie im Newsletter No.49.
Aid Pioneers ist eine junge, dynamische NGO, die mit einer Gruppe von 40 Freiwilligen große Hilfsprojekte in der Ukraine, in Syrien, im Libanon und in Sierra Leone ins Leben gerufen hat. Sie arbeitet in Kriegs- und Krisengebieten, organisiert Soforthilfe nach Naturkatastrophen und unterstützt Schulen und Gender-Equality-Initiativen. Im Fokus steht die Bereitstellung von medizinischen Hilfsgütern und Solarenergie. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Organisationen setzt Aid Pioneers dabei nicht auf Bürokratie und fertige Lösungen, sondern auf die Kompetenz lokaler Visionäre. „Wir glauben an die Kraft lokaler Ideen“, sagt Aid Pioneers. Oft fehlt es den lokalen Initiativen jedoch an finanziellen, logistischen und personellen Ressourcen. Aid Pioneers fungiert daher als Brückenbauer, der die Projekte vor Ort mit internationalen Finanzmitteln, Logistik, Lieferketten und Know-How verbindet. Gleichzeitig ermöglicht sie jungen Menschen in Europa und den USA, sich neben Studium oder Job ehrenamtlich zu engagieren und ihre jeweiligen Netzwerke und beruflichen Fähigkeiten einzubringen. Lokalen Organisationen in Afrika, Osteuropa und dem Nahen Osten erhalten so Zugang zu oft verwehrten globalen Resourcen und Dienstleistungen, die sie dazu befähigen, nachhaltigen Impact zu generieren.
Dr. Stefan Friedrich arbeitet seit mehr als 20 Jahren für die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Seit 2018 leitet er dort die Abteilung Subsahara Afrika mit 21 Büros – vom Senegal über Äthiopien bis Südafrika. Als Sinologe und Politikwissenschaftler leitete er zuvor u.a. die Abteilung Asien und Pazifik sowie jeweils als Gründungsdirektor die Büros der Stiftung in Shanghai und New York. Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Veränderungen, wie z.B. dem Aufstieg Chinas, der russischen Aggression gegen die Ukraine sowie dem relativen Bedeutungsverlust des Westens, sieht Stefan Friedrich die Notwendigkeit, auch unsere Entwicklungszusammenarbeit neu auszurichten und die Frage zu stellen: Müssen Deutschlands immense Investitionen in der Entwicklungspolitik nicht viel zielgerichteter erfolgen und stärker an deutschen Interessen ausgerichtet sein? Es wird Zeit, einer neuen Realität ins Auge zu schauen, so sein Plädoyer. Seinem Vortrag hat er den Titel gegeben: Entwicklungszusammenarbeit neu gedacht – der notwendige Abschied von der Weltrettungspolitik.
Die HIM Preisverleihung 2022 widmete sich dem mutigen Kampf für die Freiheitsrechte im Iran. Unter großer Anteilnahme der 400 Gäste wurde im Helmut-Schmidt Auditorium der Bucerius Law School der HIM-Preis 2022 an Masih Alinejad verliehen. Eine Zusammenfassung des Abends lesen Sie hier: Newsletter No. 42: Frau, Leben, Freiheit – HIM Preis 2022.
Masih Alinejad, iranische Journalistischen und Aktivisten für Frauenrechte, lebt seit 14 Jahren im Exil in den USA, weil sie im Iran um ihr Leben fürchten musste. Auf ihren Social-Media-Seiten folgen ihr mehr als zehn Millionen Frauen. Sie alle legten den Hijab ab – als Zeichen ihrer Freiheit. „Her hair frightens the system“, schrieb die Washington Post über Masih Alinejad, denn sie ist längst zur einflussreichsten Frau des iranischen Widerstand im Ausland geworden. Ende Oktober hat sie in Washington gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi den renommieren Oxi Courage Award erhalten. Kürzlich wurde sie zum Mitglied des neu gegründeten Oppositionsbüdnisses ernannt. Seit einem Attentatversuch leben Masih und ihre Familie in FBI-Safehouses. Sie sind inzwischen sieben mal umgezogen. Eine Reise nach Europa ist nur unter extremen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Zur Preisverleihung wurde Masih Alinejad per Liveschaltung aus den USA begrüßt.
Natalie Amiri ist als Korrespondentin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk tätig. Sie wuchs in München auf und studierte Oriantalistik und Islamwissenschaft. Von 2015 bis 2020 war sie ARD-Studioleiterin für den Iran, als Autorin schreibt sie erfolgreiche Bücher über den Iran und Afghanistan. Mir ihrem Beststeller „Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran“ (2021) möchte sie den Menswchen im Iran eine Stimme geben. Natalie Amiri ist eine der wenigen deutschen Journalistinnen, die den Iran detailreich kennen. Es gelingt ihr, das internationale Politikgeschehen rund um die Islamische Republik klug und präzise einzuordnen. 2021 zeichnete das Medium Magazin sie zur besten politischen Journalistin Deutschlands aus, 2022 erhielt sie von der Stadt München den Publizistik-Preis.
How many slaves work for you? Dieser Frage geht der HIM-Preisträger 2021 Justin Dillon mit seiner IT-Firma „FRDM“ (steht für „Freedom“) nach. Sein Ziel: Moderne Sklavenarbeit aufzudecken und zu bekämpfen. Dafür erhielt er den mit 10.000 Euro dotierten Hamburger Preis für Menschenrechte. Aus der Hamburger Bucerius Law School wurde der Preis zum ersten Mal live online verliehen.
Moderne Sklaverei ist kein Thema der Vergangenheit. Schätzungen zufolge arbeiten noch heute bis zu 40 Millionen Erwachsene und mehr als 150 Millionen Kinder unter sklavenähnlichen Bedingungen. Sklavenarbeit ist weder rechtlich noch politisch legitimiert, aber sie ist omnipräsent und fester Bestandteil vieler globaler Wertschöpfungsketten. Justin Dillon kämpft seit über 10 Jahren gegen Moderne Sklaverei. 2011 startete er mit seinem Unternehmen „Made in a Free World“ und Unterstützung des US-Außenministeriums das Projekt „Slavery Footprint“. Damit kann jeder Konsument herausfinden, wie hoch der Anteil von Sklavenarbeit an einem Produkt ist: https://slaveryfootprint.org
„Um Veränderungen zu schaffen, braucht man den festen Willen. Daraus entsteht dann der Weg – vorausgesetzt, dass die Zeit stimmt“, sagt Justin Dillon am Abend der Preisverleihung. Über 50 Millionen Menschen haben inzwischen ihren Slavery Footprint ermittelt. Die Zeit war reif für das Projekt „FRDM“, das für Freedom steht: https://www.frdm.com. Ein Business-Tool, mit dem Unternehmen Sklaverei in ihren Lieferketten identifizieren können.
„Each company has its unique buying power,” sagt Dillion, ihre eigene Macht am Markt. „Together they form the coalition of the willing.“ Warum die Zeit für Veränderung gekommen ist? Weil viele Menschen eine Armut verspüren, die „poverty of meaning“. Damit einher geht die Sorge um unseren Planeten und eine Sehnsucht „to be part of a story that is bigger than yourself.“
Justin Dillions ganze Story, seine Antworten auf unsere Fragen und die HIM-Preisverleihung können Sie nachhören und erleben unter dem Link auf unserer Website: www.menschenrechte.hamburg
Dr. Claus Kleber ist promovierter Jurist und moderiert seit 2003 das heute journal im ZDF. Zuvor war er Korrespondent in den USA und in London. Zusammen mit seiner Co-Autorin Angela Andersen realisierte er 2018 die Menschenrechte-Dokumentation UNANTASTBAR. Sie zeigt die aktuellen Gefahren für freiheitliche Systeme auf und feiert Menschen rund um den Planeten, die sich dafür einsetzen, dass die große Vision nicht untergeht: Menschenrechte müssen unantastbar bleiben.
In vielen Länder exestieren weder Pressefreiheit noch freies Internet. Gegen die Cyper-Zensur hat Reporter Ohne Grenzen seine ‚Operational Collateral Freedom‘ gestartet: Raffinierte Techniken eröffnen verbotenen Websites in China, Saudi Arabien, Iran und anderen Ländern alternative Online-Zugänge. 22 Nachrichtenkanäle von Journalisten des internationalen Netzwerks sind seit vier Jahren freigeschaltet und verzeichnen 142 Millionen visits.
Es begann mit einer genialen Idee: Zensur mit Musik zu hacken. Denn Streaming-Dienste sind selbst in Ländern mit strenger Medienzensur frei zugänglich. Aus der Idee machte die Werbeagentur DDB zusammen mit Reporter ohne Grenzen, Journalisten und Musikern ein digitales Schlupfloch. Nachrichten wurden zu Songtexten, die Songs erreichten ein Millionenpublikum, z.B. Platz 8 in den vietnamesichen Charts. Heute ist die ‚Uncensored Playlist‘ mit höchsten internationelen Auszeichnungen dekoriert. Und erhält den HIM-Ehrenpreis.
So lautete das Motto des HIM-Preises für Menschenrechte 2018. Rund 180 Gäste nahmen an der bewegenden Preisverleihung im Galionsfigurensaal des Altonaer Museums teil. Den Preis erhielten die Jiyan Foundation for Human Rights, die sich im Irak engagiert, und Street Children Aid aus dem Süd-Sudan.
Ahmad Mansour ist Psychologe und Autor mit palästinensischen Wurzeln und deutscher sowie israelischer Staatsangehörigkeit. Seine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werte und Grundsätze unserer Gesellschaft an Menschen zu vermitteln, die neu in Deutschland leben, um einen emotionalen Zugang zwischen Zuwanderern und Mehrheitsgesellschaft zu schaffen und eine erfolgreiche Integration zu ermöglichen.
Mehr Informationen zu der Preisverleihung finden Sie hier
Kinder im Süd-Sudan, die durch Gewalt und Krieg ihre Heimat und ihre Eltern verloren haben, finden seit 10 Jahren Zuflucht bei Street Children Aid (SCA), einer NGO in Juba. Hier erleben sie Schutz und seelische Unterstützung, hier sind sie sicher vor Hunger und Chaos, der verbreiteten Kinderehe und einem Schicksal als Kindersoldaten. SCA hilft bei der Suche nach Angehörigen, sorgt für Ausbildung und eröffnet Perspektiven auf ein neues Leben. Bei uns zu Gast ist Paul Boyle, der seit vielen Jahren Trauma-Healing Workshops für Kinder und Helfer u.a. in SOS-Kinderdörfern leitet. Er kennt und begleitet die SCA seit der Gründung.
Jiyan ist das kurdische Wort für “Leben“. Die Jiyan Foundation wurde im Jahre 2005 in Kirkuk, Irak, gegründet. Sie unterstützt Überlebende von Krieg und Menschenrechtsverletzungen mit medizinischer Hilfe, einer qualifizierten Trauma-Therapie und rechtlicher Beratung. 50 % der Hilfesuchenden sind Frauen, 30 % sind Kinder und Jugendliche. Um sie auch in Zukunft zu schützen, bietet die Jiyan Foundation Hilfe bei der Ausbildung sowie Programme zur politischen Erziehung, zu Menschenrechten und Demokratie an. Erklärtes Ziel ist es, die Menschen nicht als Opfer zu stigmatisieren, sondern sie zur Teilnahme am Prozess der Rehabilitation und zum Aufbau einer friedlichen Zivilgesellschaft zu ermutigen.
Die Verleihung des HIM-Preises für Menschenrechte stand in diesem Jahr unter dem Motto „Projekte in Afrika – Alternativen zur Flucht“. Vor rund 180 Gästen zeichneten wir am 4. April 2017 im „designxport“ in der Hafencity drei herausragende Projekte aus, die Menschen eine Zukunft in Afrika ermöglichen. Zwei Projekte widmen sich dem Menschenrecht auf Bildung, der Ehrenpreis ging an ein Wildkaffee-Projekt, das den Regenwald Äthiopiens schützt und den Bewohnern eine Lebensgrundlage schafft. Die Festrede hielt der bekannte Buchautor und Afrika-Experte Dr. Asfa-Wossen Asserate. Zum Thema „Europa bewahren – Afrika retten“ schilderte er, wie eine effektive europäische Entwicklungspolitik aussehen könnte.
PROJECT-E
Bildung für Frauen ist eines der zentralen Themen für die Zukunft Afrikas. PROJECT-E verhilft jungen Frauen in Äthiopien zu einer Berufsausbildung und bietet ihnen damit eine Perspektive für ein selbstbestimmtes, materiell abgesichertes Leben.
„Emancipation empowers“ lautet das Motto des gemeinnützigen Vereins, der seit 2007 jungen Frauen zwischen 18 und 20 Jahren durch ein Stipendium eine Ausbildung zur Sekretärin oder Hotelfachkraft ermöglicht. In der Regel absolvieren Mädchen in Äthiopien nur die obligatorische Regelschule. Anschließend kümmern sie sich um ihre Geschwister und den Haushalt, da die Familien sich eine berufliche Ausbildung für die Töchter nicht leisten können.
Die Arbeit des Vereins basiert auf dem ehrenamtlichen Engagement Studierender in Europa und finanziert sich über private Spenden von Stiftungen und Privatpersonen. Vor Ort wird das Projekt von äthiopischen Angestellten geleitet.
Die Kosten für die zweijährige Ausbildung einer jungen Frau betragen 7000 Euro. Der Fokus der staatlich akkreditierten Ausbildung liegt auf Sprachkenntnissen, Kommunikationstrainings und Praxisnähe.
Alle bisherigen Absolventinnen haben eine Anstellung gefunden, denn PROJECT-E knüpft an den stetig wachsenden Bedarf an Fachkräften im Tourismussektor an.
PROJECT-E
www.project-e.eu
info@project-e.eu
Kontakt: Nadja Frercksen
Die Nichtregierungsorganisation LikeMinds Project entstand 2006 als soziales Netzwerk zur Stärkung des Freiwilligenengagements in Nigeria. Das mit dem HIM-Preis 2017 ausgezeichnete Projekt von LikeMinds YOUTH SKILLS ACQUISITION & ENTERPRISE EMPOWERMENT unterstützt jugendliche Binnenflüchtlinge aus dem Nordosten Nigerias, die vor der Gewalt der islamistischen Boko Haram geflüchtet sind. Die anhaltenden Kämpfe machen eine Rückkehr in die Heimatdörfer unmöglich. Das Leben in den Flüchtlingslagern ist ohne jegliche Perspektive. Aktuelle Schätzungen gehen von 2,1 Millionen Binnenflüchtlingen aus.
Nach einem initialen Auswahlprozess erhalten die jugendlichen Binnenflüchtlinge eine sechsmonatige Ausbildung, in der sowohl generelle Anforderungen für eine Geschäftsgründung als auch praktische Fähigkeiten vermittelt werden.
Durch das Projekt werden die Menschen befähigt, u. a. in der Landwirtschaft, im Möbelbau oder als Handwerker eine eigene Existenz aufzubauen. Der gesamte Prozess wird von Mentoren begleitet. Abgesehen von einem Zertifikat bekommen die Absolventen eine Starthilfe in Form einer kleinen finanziellen Unterstützung oder auch Werkzeug. Zunächst sollen 400 jugendliche Binnenflüchtlinge auf diese Weise ausgebildet werden. Sie erhalten damit eine Lebensgrundlage in Nigeria.
LikeMinds Project
www.likemindsproject.org
info@likemindsproject.org
Kontakt: Fatima K. Mohammed, Meekam Mgbenwelu
Die Provinz Kaffa im Südwesten Äthiopiens ist Heimat des bedrohten Regenwaldes und seiner Pflanzen. Eine davon ist der Wildkaffee. Er gedeiht nur hier im Schutz des Waldes, dessen Fläche in den letzten 50 Jahren von 40 auf nur noch 2,7 Prozent der Landesfläche Äthiopiens schrumpfte.
Zum Erhalt des Regenwaldes und der genetischen Vielfalt des wilden Kaffees wurde 2003 auf private Initiative von ORIGINAL FOOD ein Projekt ins Leben gerufen, das Schutz und Nutzung des Waldes eng miteinander verknüpft. So dient es insbesondere auch der Verbesserung der Lebensbedingungen der Kaffeebauern in der Region.
Seit Generationen sammeln die Menschen in Kaffa wildwachsenden Kaffee für den eigenen Verbrauch. Jetzt ist dieser Wildkaffee zur rentablen Haupteinnahmequelle der Kaffeebauern geworden, und sie helfen mit, ihn zu schützen.
In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und verschiedenen öffentlichen und privaten Partnern wurden Nutzungsrechte vereinbart und Pläne zum Waldmanagement erstellt; im Jahre 2006 erfolgte die Zertifizierung des Wildkaffees als „Bio“ und „Fairtrade“ und im Jahre 2010 wurde der Regenwald zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt. Ein Programm zur Gesundheitsversorgung und Familienplanung verbessert die Versorgung der Menschen.
Über 100.000 Menschen in der Region profitieren heute direkt oder indirekt von diesem Projekt.
ORIGINAL FOOD GmbH
www.kaffaland.de
post@originalfood.de
Kontakt: Florian Hammerstein
v.l.n.r. Aysel Özdilek, Jens Schneider, Maren Gag, Gottfried von Bismarck, Franziska Voges, Nancy Hochgraef, Angela Bähr, Ilka Tietje, Clemens Fobian
Der Preis will herausragende Projekte, Initiativen und Organisationen würdigen, die sich in Hamburg im Bereich Bildung, Ausbildung und berufliche Integration Geflüchteter verdient gemacht haben. Die Preisträger sind von einem unabhängigen Expertengremium nominiert worden, deren Mitglieder bereits langjährig im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig sind.
Die Experten haben die Preisauswahl nach den folgenden, von HIM vorgegebenen Kriterien getroffen:
Es wurden drei preiswürdige, innovative Projekte ausgewählt, die jeweils mit Euro 3500 dotiert sind. Des Weiteren wurde ein Ehrenpreis in der Kategorie Netzwerk vergeben.
Flüchtlingslosten
Diakonisches Werk Hamburg
verikom e.V.
Maren Gag und Franziska Voges
passage gGmbH
Der Preis wurde am 01. März 2016 im Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum Designxport verliehen. Als großzügigen Sponsor des Abends konnte HIM die Gebr. Heinemann SE & Co.KG-Hamburg gewinnen.
Die Festrede wurde von Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke zum Thema „Das Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit – Flüchtlinge als Aufgabe und Gabe für eine humane Gesellschaft“ gehalten.
Bei unseren zahlreichen Gästen möchten wir uns herzlich für das Interesse an unserer Arbeit und ihre Unterstützung bedanken.